Es gibt Tagfalter, Nachtfalter und Kleinschmetterlinge.
Dieser Falter ist ein Bewohner von Heidelbeerwäldern, Heiden und Mooren besonders in den feuchten Höhenlagen des Schwarzwaldes. Außer einem Fund von Gremminger ist er östlich des Feldbergs nicht bekannt. Die Raupe wird an Heidelbeere gefunden, der Falter gilt als "stark gefährdet".
Bei der Durchsicht von Bildern aus dem Jahr 2021 fielen mir einige Falter auf, die mir bisher unbekannt waren. Sie stehen beide auf der Roten Liste.
Text und Fotos von Bernhard Kleine
A. terrealis ist am Feldberg bekannt, wurde aber nie östlich davon im Schwarzwald beobachtet, erst in Blumberg gibt es wieder eine Beobachtung. auf der neuen Roten Liste als "gefährdet" eingestuft.
Ein Gewinner des Klimawandels.
Wenns es überhaupt so etwas gibt, dann muss dieser Falter dazugerechnet werden. Im Standardwerk der Schmetterlinge von Baden-Württemberg von Ebert (1993) kommt dieser Falter nur bis zu einer Meereshöhe von 600 m vor. Heute finden wir den Falter vor unserer Haustüre in 860 m.
Er wurde auf dem Feldberg und Herzogenhorn gesehen und fühlt sich bei den aktuellen Temperaturen in der Höhe sehr wohl. Der erste Fund nach 2020 war von Lynn Winkler in Schluchsee. Ich sehe ihn seit mehreren Jahren regelmäßig am Sommerflieder unter meinem Fenster auf dem Sommerberg in Lenzkirch.
Foto vom 13.08.2025 und Text von Bernhard Kleine
Beim Leuchten im Urseetal kam ein Winzling ans Netz, die ich nicht kannte. Mit Hilfe der Handyapp Obsidentify konnte wir den Namen herausfinden: Acleris ferrugana oder Acleris notona. Die beiden sind nur durch Genitaluntersuchung (GU) zu unterscheiden. Also habe ich den Falter eingesammelt und ihn zur Familie Asal gebracht, die diese GU durchführen können. Es wird etwas dauern, bis klar ist, wer er oder sie ist.
Foto und Text Bernhard Kleine 19.9.2025
Mit fünf Trauermäntel im Urseetal ist fast der Rekord aus einem Vorjahr erreicht. Auf dem Waldweg entlang der Grabenstrasse war auf dem Hinweg nach Westen schon mal ein Trauermantel zu sehen, auf dem Rückweg waren es fünf. Weiter waren Zitronenfalter, alle möglichen Weißlinge, ein Kleiner Feuerfalter, und dann zwei weitere Highlights: der erste Grüne Zipfelfalter 2025 und dann der erste Silberfleckperlmutterfalter 2025.
Der Trauermantel (Nymphalis antiopa) lebt in einer Generation von Juli bis (nach Überwinterung als Falter) bis Juni. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nicht. Die Raupen saugen an Birken, Ulmen und (Sal-)Weiden, die Falter an Baumsäften (z.B. an Bäumen, in denen der Weidenbohrer haust) und an Fallobst.
Foto Bernhard Kleine, 1.5.2025
Orthosia incerta ist ein Nachtfalter aus der Ordnung der Noctuidea (Eulen), Familie Hadeninae, der im Hochschwarzwald häufiger vorkommt. Die Falter fliegen von Mitte Februar bis Mai. Die Raupen fressen an Laubbäumen und -sträuchern. nicht gefährdet laut der Roten Liste.
Dieser Falter flog am 23.3.25 an mein Fenster. Als ich das Fenster öffnete, blieb er ruhig sitzen, so dass ich Kamera, Blitzlicht und Belichtung testen und ein gutes Bild auswählen konnte. Es ist der erste Nachtfalter in 2025, den ich sehe,
Copyright Bernhard Kleine 2025
Heute sah ich neben den letzten Wohngrundstücken im Urseetal diesen Sackträger, das Männchen von Epichnopterix plumella oder sieboldii (Bestätigung durch das Lepiforum steht noch aus). Den E. plumella -Falter habe ich schon einmal 2019 fotografiert, was die zweite Beobachtung nach Schick (2019) im Hochschwarzwald in diesem Millenium ist. Der Falter ist keine 2cm lang.
Dieser Falter ist ohne Belegexemplar nicht eindeutig zu identifizieren. Wegen der Fundzeit anfang April haben die Experten im Lepiforum auf E. sieboldii gezeigt, W. Arnscheid (Fachmann im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe) tippt auch eher auf E. sieboldii.
Die Sackträgermotten haben eine interessante Geschichte. Der Ebert, das Grundlagenwerk für Schmetterlinge in Baden-Württemberg von 1994, führt sie als noch Großschmetterlinge auf. Nach Kawahara et al. (2019) und dem Lepiforum ( der große Bühne für europäische Falter) zählen sie heute zur Überfamilie der Echten Motten (Tineoidea).
Copyright Bernhard Kleine 2025
Viel war nicht los heute im Urseetal. Der erste Falter, den ich sah, war wohl ein Olivbrauner Zünsler (Pyrausta despiccata), bei dem ich nicht zum Bild kam. Dann sah ich mehrere Aurorafalter vorbeifliegen. Irgendeiner setzte sich dann in meine Nähe, ich konnte ein Foto schießen. Später habe ich noch einen Kleinen Feuerfalter fotografieren können. Den Zitronenfalter konnte ich nur aus der Ferne bewundern. Insgesamt war es aber sehr wenig.
Der Aurorafalter (Anthocharis cardaminesI) ist einer der sehr frühen Tagfalter. Das Männchen ist mit den leuchtend gelben/orangen Flügelenden nicht zu verwechseln. Das Weibchen hat diese farbigen Flecken nicht, sondern schwarze Flügelenden, die es von allen anderen Weißlingen unterscheidet, wenn es sich mal setzt und man die Flügelenden sehen kann. Im aktuellen Nabu-Kalender wird der Falter im Juni gezeigt, aber da ist seine Zeit hier schon abgelaufen und man findet höchstens die leuchtend roten Eier auf Wiesenschaumkraut oder Knoblauchsraute.
Foto Bernhard Kleine